In einer Geschichte oder einem Roman ist der Hauptcharakter die zentrale Figur um die sich alles dreht. Diese heißt Protagonist. Aus ihrer Sicht erlebt der Leser die Geschichte. Er leidet mit ihr, genauso freut er sich mit ihr. Durch sie lernt er die „neue Welt“ kennen. Daher ist es elementar sich zu überlegen, wer die Hauptfigur ist. Das bedeutet, jede Hauptfigur verändert je nach Eigenschaften, Verhalten und Vorlieben den Verlauf. Auch die anderen Charakter, wie der Gegenspieler, Antagonist genannt, sind entscheidend für deine Handlung. Jede Person, die in deiner Geschichte auftaucht, trägt zum Verlauf bei. Wenn die Person das nicht macht, dann streiche sie aus der Geschichte. Auch für die Nebenfiguren gilt es einen Charakter zu erstellen. Das verhindert unbeabsichtigten ungereimtheiten, die dem Leser aufstoßen. Im Folgenden, sind einzelne Punkte aufgelistet, die beim Charaktere erstellen zu bedenken sind.
Charaktere erstellen
Namen
Das klingt zwar banal, doch Namen sagen viel aus. Wenn wir einen Namen lesen oder hören, bildet sich ein Bild in unserem Kopf. Auch hier spielen unsere Erfahrungen eine große Rolle. Wenn der Leser eine Person mit dem gleichen Namen kennt, dann bindet er unterbewusst die Eigenschaften der Person an deinen Charakter.
Nicht nur unsere direkte Umwelt beeinflusst, welche Eigenschaften wir einem Namen zuordnen. Auch Film, Fernsehen und Bücher beeinflussen unsere projektion. Oder wer stellt sich bei dem Namen Harry nicht einen dürren Jungen mit Brille, zerzausten Haaren und Narbe vor? Bei jüngeren Lesern ist das weniger der Fall. Diese sind noch nicht so vielen Menschen begegnet und denken noch weniger in unseren gewohnten Schubladen. Doch umso älter deine Leser sind, umso wahrscheinlicher ist, dass sie bereits klare Vorstellungen besitzen.
Namen verraten viel über die Herkunft ihres Besitzers. Wenn der Name exotisch klingt, wirkt auch die Figur umgehend exotisch auf den Leser. Heißt die Figur hingegen Müller, dann stellt sich der Leser ein Bild eines beliebigen Müllers, den er irgendwann Mal traf vor.
Auch wenn du am Anfang einen Namen auswählst und während des Schreibens feststellst, dass der Name nicht zum Charakter deiner Geschichte passt, dann kannst du ihn immer noch ändern. Genau für solche Fälle haben alle Schreibprogramme die suchen und ersetzen Funktion.
Aussehen
Ist die Figur groß oder klein? Hat sie helle oder dunkle Haare? Ist sie intro- oder extrovertiert. Das sind Fragen, die du dir stellen musst, wenn du eine menschliche Figur in deiner Geschichte einführst. Umso besser eine Figur beschrieben ist, umso besser kann der Leser diese einschätzen und kennenlernen.
Die Beschreibung muss nicht ganz am Anfang stehen, doch weit genug vorn, so dass der Leser sich nicht ein eigenes Bild erdacht hat, bevor er deine Beschreibung des Aussehens und des Charakers liest.
Eigenschaften
Der Spruch „Niemand ist perfekt“ ist uralt und keiner will ihn noch hören. Doch auch die wenigsten wollen Geschichten über perfekte Personen lesen. Beim Charakter erstellen ist dies zu bedenken. Gib deinem Charakter sowohl positive wie auch negative Eigenschaften. Jeder Mensch besteht aus diesen guten und schlechten Eigenschaften. Daher fällt es deinem Leser leichter sich mit deiner Figur zu identifizieren, die ebenfalls wie du und ich nicht perfekt ist.
Bei der Vergabe der Eigenschaften an deine Figuren darfst du deine Zielgruppe nicht vergessen. Egal ob dein Werk für Erwachsene oder für Kinder gedacht ist. SIe macht den Unterschied und muss für die Zielgruppe skizziert werden. Wenn deine Leser gleich am Anfang Gemeinsamkeiten zwischen sich und dem Protagonisten entdecken, dann fühlt es sich beispielsweise einfach besser an.
Verschiedene Eigenschaften geben den Figuren Tiefe, das macht sie realer. Charaktertests wie der Myers-Biggs-Typenindikator helfen beim Charakter erstellen. Sternzeichen sind ebenso ein gutes Mittel, um sich inspirieren zu lassen. Oder einfacher. Nicht nur dein Leser greift bei der Vorstellung der Figuren auf seine Erfahrung zurück. Schreibe über Eigenschaften, die du kennst oder nachvollziehen kannst. Über Eigenschaften, die du selbst besitzt oder bei Menschen in deinem Umfeld beobachtest.
Entwicklung
Dein Charakter erfährt während seiner Reise durch die Geschichte viel neues. Er lernt seine Welt gemeinsam mit dem leser kennen. Genauso muss er sich in dieser neuen Umwelt anpassen. Lass deine Figur mit und in der Geschichte wachsen.
Geschichten haben meist den gleichen Aufbau. Am Anfang lebt der Protagonist in seiner gewohnten Umgebung. Diese muss er meist durch eine Schicksalswendung verlassen. So wird er in eine neue Welt hineingezogen, die für ihn fremd ist. Dein Leser kennt deine Figuren nicht. Diese lernt er erst mit der Geschichte kennen. Es ist leichter für einen Fremden mitleid zu empfinden als Freude. Daher sind Anfangsszenen meist so gestaltet, dass der Leser die handlung mitempfindet.
Liste: Charaktere erstellen
- Name
- Sagen viel über Charakter aus, da Leser sie in Schubladen stecken.
- Später immer noch änderbar.
- Aussehen
- Früh genug angeben, bevor sich Leser selbst ein Bild im Kopf bildet.
- Umso besser die Beschreibung, umso genauer ist das Bild des Lesers.
- Eigenschaften
- Mit einer nicht Perfekten Figur identifiziert der Leser sich besser.
- Gib deinen Figuren positive und negative Eigenschaften.
- Lass dich dabei von deiner Umwelt inspirieren.
- Entwicklung
- Unglückliche Hauptfigur durch Schicksalswendung in eine Neue Welt gezogen.
- Erst in dieser schöpft sie ihr volles Potential.
- Bis zum Ende der Geschichte lernt sie einiges über sich und die Welt.
Dies sind aus meiner Sicht die zentralen Punkte, die inzahllosen Geschichten verwendet werden. Ebenso ist es natürlich auch möglich genau diese Punkte bewusst nicht zu nutzen, doch es gilt hier stets zu beachten, dass du es bist der die Hauptfigur am besten kennen sollte.
Das ist der dritte Teil, Charaktere erstellen, meiner Blogreihe: Mein Weg zum Selfpublisher. Jede Woche halte ich dich mit meinen Erfahrungen auf dem Laufenden. Wenn du selbst Erfahrungen gesammelt hast oder ein eigenes Projekt hast, dann hinterlasse mir eine Nachricht. Ich freue mich, dass du Interesse an meinem Weg zum Selfpublisher hast. Danke fürs Lesen 🙂
Das ist der dritte Teil meiner Reihe zum Thema Selfpublishing. Möchtest du mehr über meine Erfahrung zu diesem Thema lesen, dann besuch die anderen Teile zum Thema:
Hier geht es zum ersten Teil der Reihe: Ideen finden,
der zweite Teil: starte dein Buchprojekt,
Der vierte Teil: Bücher veröffentlichen
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