Heute stelle ich dir eine einfache Möglichkeit vor, Sachverhalte einfach darzustellen, und zwar mithilfe von Sketchnotes. Sie sind derzeit in aller Munde, daher dachte ich, es wird Zeit dir Tipps zu geben, damit du sie auch nutzen kannst. Im Alltag Sketchnotes zu verwenden ist auch eine tolle Zeichenübung, welche dich vielleicht sogar in Schule, Studium und Beruf weiterbringen kann.
Was sind Sketchnotes?
Das Word Sketchnotes kommt ursprünglich aus dem Englischen und besteht aus den zwei Wörtern: Sketch, das so viel wie Skizzieren bedeutet und dem Wort Notes, das übersetzt Notiz bedeutet. Zusammengesetzt also skizzierte Notiz. Das beschreibt es ganz gut.
Im Unterschied zu Zeichnungen und Bildern im herkömmlichen Sinn geht es bei Sketchnotes nicht darum, die Zeichnung auszufeilen und schön bunt und perfekt zu gestalten, sondern schnell Informationen und Zusammenhänge darzustellen.
Beim Sketchnoting wird meist nur eine zusätzliche Farbe nach Belieben verwendet und ein Grauton für die Schattierung. Bei mir muss es natürlich die Farbe Türkis sein.
Woraus bestehen Sketchnotes?
Sketchnotes kannst du aus Bildern, Text und Symbolen zusammensetzten.
Wo werden Sketchnotes eingesetzt?
Sketchnotes sind eigentlich nur „Kritzeleien“, die erklären sollen, sprich du kannst sie in so ziemlich jeden Kontext verwenden. Sie stellen Dinge, Personen, Beziehungen und Situationen bildlich und vereinfacht dar.
Sicherlich hast du schon Sketchnotes gezeichnet, ohne dass du den Begriff kanntest.
- Du hast einen kleinen Mülleimer in den Kalender gezeichnet, damit du weißt, wann die Müllabfuhr kommt
- Du hast eine kleine Zeichnung in dein Schulheft gekritzelt, um deinen Nebensitzer auf etwas Lustiges aufmerksam zu machen.
Nicht nur im Privaten werden Sketchnotes eingesetzt, auch im beruflichen Umfeld zum Beispiel als Flipchart Design und in die Werbungen sind sie eingezogen und erklären uns allerlei Sachverhalte auf einfache Weiße.
Du kennst es bestimmt selbst, wenn du ein langes Protokoll mit viel Text vor dir liegen hast, ist es schwer beim Lesen konzentriert zu bleiben. Wenn du hingegen Bilder zum Anschauen hast, ist ein Thema auch leichter zu verstehen. Wenn du selbst Sketchnotes nutzen willst, statt mitzuschreiben, fokussiere dich auf das Wichtigste. So bleiben dir auch mehr wichtige Informationen im Gedächtnis, als würdest du stur mitschreiben.
Was ist Flipchart Design?
Ein Flipchart ist eine große Papier-Leinwand mit, auf der man mit Filzstiften Sachverhalte erklärt. Das Flipchart Design ist also live Sketchnoting, dass auch teilweise vorbereitet sein kann.
Typische Symbole für Flipcharts, wie auch oben im Bild zu sehen:
- Banner, um wichtige Wörter hervorzuheben.
- Wege und Pfeile, um Sachverhalte und Beziehungen aufzuzeigen.
- Sprech- und Denkblasen
- Einfache Symbole wie Lupe (beleuchten), Mülleimer (verwerfen), Werkzeug (bearbeiten) usw., die jeder kennt. Helfen beim Merken und zeigen Einzelteile visuell auf.
Einige Tipps zum Flipchart Design will ich dir an dieser Stelle noch geben:
- Zeichne einfach. Es muss keine Illustration sein. Bleibe bei den Grundelementen, es geht ums Erklären und Verstehen.
- Stelle dich beim Sketchen seitlich und zeige deinem Publikum nicht den Rücken.
Flipchart Design ist nicht direkt das gleiche wie Sketchnotes. Der Unterschied ist, dass Sketchnotes im Privaten eingesetzt werden und Flipchart Design im Beruf. Wenn jemand professionell für eine Veranstaltung Sketchnotes anfertigt, heißt es Graphic Recording, das ist natürlich die Meisterklasse.
Gelegenheiten zum Üben
- Schreibe deine To-do-Liste nicht mit Wörtern, sondern kitzel deine To-dos als Sketchnotes auf das Blatt. Vielleicht macht das Erledigen mehr Spaß.
- Wenn du genau zuhörst, wirst du merken, dass unsere Sprache sehr bildlich ist. Wenn dir jemand mit einer Redewendung oder Metapher kommt, schnapp dir deinen Bleistift und bring sie zu Papier!
- Du stehst vor einem Problem und kommst einfach nicht auf eine Lösung? Dann versuche alle Teile auf ein Blatt zu zeichnen, vielleicht kommst du der Lösung näher.
- Musst du Vokabeln lernen? Vielleicht bist du ein visueller Typ, zeichne die Begriffe neben das Wort, das du dir merken willst.
- Du hast ein Lieblingsrezept und möchtest es mit Freunden teilen? Visualisiere das Rezept.
- Wenn dir noch mehr Gelegenheiten zum Üben einfallen, dann schreibe sie mir bitte in die Kommentare, ich würde mich freuen und du mir weiterhelfen 🙂
Hier habe ich dir ein Beispiel aus meinem Alltag, ein Marmorkuchenrezept im Sketchnotes-Stil. Statt die Einzelteile mit Mengenangaben untereinander zu schreiben, habe ich sie hier aufgezeichnet, mit je einem Pfeil, der verdeutlichen soll, dass sie miteinander in einer Maschine verrührt werden. Beim Zeichnen der einzelnen Zutaten habe ich nicht vorgezeichnet, sondern habe sie direkt mit einem Fineliner auf Papier gebracht. Dass nicht alles perfekt gezeichnet ist, ist für mich der Charme des Sketchnoting. Damit klar wird, dass Mehr mit Backpulver erst nach dem schaumig Rühren mit in den Topf kommt, habe ich es im Bild in eine neue Reihe platziert. Um aufzuzeigen, dass nur die Hälfte des Teiges mit Kakao gemischt wird, habe ich ein Strich durch den Topf gezogen und 1 Löffel Kakao daneben geschrieben. Für die Mengenangaben habe ich mit mehr Mühe gegeben und die einzelnen Zahlen ausgemalt, damit ich sie beim Backen auf den ersten Blick sehe und schneller vorankomme. Genauso malte ich die Zahlen für Backtemperatur und Backzeit aus. So sehe ich auf einen Blick, wie ich den Ofen einstellen muss.
Sketchnotes Vorlagen
Hast du nun genug über Sketchnotes gelesen und willst loslegen? Prima! Hier habe ich noch ein paar Beispiel Symbole für dich. Viel Spaß beim Kritzeln!
Die Scribbles oder auch Doodles, sind kleine einfache Zeichnungen von einzelnen Dingen und Gegenständen. Ihre vereinfachte Form kannst du ebenso für Sketchnoten verwenden, darum habe ich sie dir beigefügt. Richtig tolle Beispiele findest du auf Pinterest, ich habe extra für dich einen Ordner angelegt, in dem du tolle Beispiele von vielen Sketchnotes-Künstlern findest, schaue gerne vorbei und lass mir ein Abo da!
Möchtest du noch viel mehr übers Zeichnen lernen erfahren? Dann besuche mein Beitrag übers Zeichnen! Hier erkläre ich dir die Grundlagen und ich erzähle dir über meine Erfahrungen und gebe dir Tipps und Tricks.
Mein Blogartikel soll nur eine kleine Übersicht über das Thema bringen. Ich hoffe, ich habe dein Interesse für das Thema geweckt und dir ein paar Tipps gegeben, um gleich mit Sketchnotes anzufangen. Da es nicht darum geht perfekt zu zeichnen, ist es ein toller Einstieg auch für Menschen, die sonst weniger mit Zeichnen zu tun haben. Sei so lieb und hinterlasse mir einen lieben Kommentar. Vielleicht hast du auch noch ein paar Tipps zum Thema. Lasse sie mich und andere wissen. Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Zeichnen 🙂