Mit diesem Artikel will ich dir helfen, deine Texte für deine Leser leichter verständlich zu machen. Texte prägnanter schreiben gelingt dir, indem du passiv Konstruktionen, Modalverben und Füllwörter vermeidest. Diese blähen deinen Text nur unnötig auf. Falls für dich die Schulzeit etwas länger her ist und du mit den Begriffen nichts anfängst, brauchst du dich nicht ängstigen. Im Folgenden sind diese Begriffe mit Beispielen erklärt.
Texte prägnanter schreiben
Passive und aktive Sätze erkennen und vermeiden
Genau wie Füllwörter blähen passive Sätze deinen Text nur auf. Um deinem Leser das Lesen zu erleichtern, ist es besser, Texte im Aktiv zu schreiben. Da die Schule für viele lange her ist, ist in im Folgenden zusammengefasst, wie du aktiv und passiv Konstruktionen erkennst.
Passive Konstruktionen sind leicht an folgenden Hilfsverben zu erkennen:
- haben
- werden
Mit der Umwandlung von einem Passivsatz zu einem Aktivsatz verkürzen sich die Sätze. Passive Sätze sind länger und umständlicher als ihre aktiven Gegenstücke. Aktive Sätze sind informativer, da sie klar angeben, wer was macht. So führen diese zu weniger zu Verwirrung.
Beispiele:
- passiv
- Der Löwe wurde gefüttert.
Oder
- Der Löwe wurde vom Wärter gefüttert.
- Aktiv
- Der Wärter fütterte den Löwen.
Im Gegenteil zum ersten Satz enthält der aktive Satz mehr Informationen. Er ist ungefähr gleich lang, aber dafür aussagekräftiger. Der zweite passive Satz enthält zwar die gleichen Informationen, ist aber länger als sein aktives Gegenstück. Vor allem bei längeren Satzkonstruktionen ist der Inhalt leichter für den Leser zu erfassen und zu verstehen.
Modalverben
Genauso wie passiv Konstruktionen blähen auch Modalverben deinen Text auf.
Modalverben im Deutschen sind:
- dürfen
- mögen
- können
- müssen
- sollen
- wollen
Doch Vorsicht! Diese Verben stehen nicht nur als Modalverben in einem Satz. Wenn das Modalverb das einzige Verb in einem Satz ist, dann handelt es sich um ein Vollverb. In diesem Fall kann es stehen bleiben. Ein kurzes Beispiel wäre: „Du willst das Buch“
Beispiele:
- Das Buch kann dir alle Antworten geben
besser:
- Das Buch gibt dir alle Antworten.
Wie das Beispiel zeigt, besitzen beide Sätze den gleichen Inhalt. Doch der Satz ohne das Modalverb ist direkter und etwas kürzer.
Weiteres Beispiel:
- Es dürfte allgemein bekannt sein, dass Sport gesund ist.
Besser
- Es ist allgemein bekannt, dass Sport gesund ist.
Füllwörter
Durch das Meiden von Füllwörtern helfen dir ebenso Texte prägnanter schreiben. Füllwörter sind Wörter, die wenig bis (gar) kein Inhalt zum Text beitragen. Meine Lieblingswörter sind unter anderen „nur“, „immer“ und „auch“. In geringen Dosen angewendet, runden Füllwörter einen Text ab. Wenn es jedoch zu viele sind, machen sie den Text schwerer zu verstehen. Wenn schon Füllwörter in einem Text, dann diejenigen, die etwas beitragen. Ein simpler Text, um das herauszufinden, ist das entsprechende Wort wegzulassen. Wenn sich der Inhalt des Satzes nicht ändert, dann ist das Wort überflüssig.
Doch wenn du ein Füllwort verwendest, dann solltest du eines nehmen, dass am besten passt. In Synonymdatenbanken im Internet findest du entsprechende Listen. Noch mehr Informationen und Synonyme für häufige Füllwörter findest du in meinem Artikel: Füllwörter richtig einsetzen
So klingt „gehäuft“ besser als „immer mehr“ oder statt „sehr viele“ lieber „reichlich“.
Beispiel:
- Immer mehr Kinder schauen sehr viel Fernsehen.
Besser
- Kinder schauen gehäuft Fernsehen.
„Immer mehr“ und „sehr viel“ enthalten zwar Wörter, die zu den Füllwörtern zählen, doch „Kinder schauen Fernsehen“ hätte eine andere Aussage, als der Ursprungssatz. Daher ist es bei diesem Beispiel besser, sie durch Wörter zu ersetzten, die in diesem Zusammenhang besser passen.
Wörtliche Rede
Für wörtliche Rede gelten diese Regeln nicht. Wenn du deine Protagonisten in deinen Geschichten etwas sagen lässt, dann sollten sie realistisch klingen. In der gesprochenen Sprache sind passive Sätze, Modalverben und Füllwörter gang und gäbe. Sie geben dem Sprecher Zeit, sich zu überlegen, was sie als Nächstes sagen möchten. Doch die Anzahl an Füllwörtern hilft auch, dem Zuhörer ein Bild der Person zu vermitteln. So gelten Menschen, die viele Füllwörter einbauen als schüchterner und weniger selbstsicher. Damit ist es ein gutes Stilmittel, weniger oder mehr schwerfälligere Konstruktionen in wörtlicher Rede einzubauen.
Jedes Mal ersetzen?
Wenn du meinen Artikel genau liest, fällt dir auf, dass dieser passiv Konstruktionen, Modalverben und Füllwörter enthält. Nicht jedes Vorkommen muss verhindert werden. Wenn du das Gefühl hast, dass diese deinen Text etwas beitragen, dann lass sie stehen. Mit Modalverben und Füllwörtern kannst du bestimmte Teile deines Satzes hervorheben. Doch wenn das nicht der Fall ist, ist eine Streichung besser. Denn kürzere Sätze sind angenehmer zu lesen.
Wenn dir mein Artikel: „Texte prägnanter schreiben“ gefallen hat oder du mehr über das Thema Texte prägnant schreiben erfahren möchtest, dann lasse es mich wissen. Du kannst mir hier direkt einen Kommentar hinterlassen. Danke fürs Lesen 🙂